Erste Einzelausstellung von Marit Westerhuis im Groninger Museum
Was macht man, wenn man weiß, dass die Menschheit vom Aussterben bedroht ist? Wie gibt man der Welt einen Sinn? Um diese Fragen dreht sich Marit Westerhuis‘ erste Einzelausstellung MEGALITH vom 9. April bis 30. Oktober 2022 im Groninger Museum. Angesichts der Klimakrise sind sie drängender denn je.
MEGALITH ist eine große postapokalyptische Landschaft, die alle Sinne anspricht. Marit Westerhuis (Winschoten, 1992) zeigt uns eine Welt, in der menschliches Leben nicht mehr die dominante Lebensform auf der Erde ist. Sie konfrontiert uns mit der Vergänglichkeit unserer Existenz. Megalithe sind Denkmale in der Landschaft, prähistorische Konstruktionen aus Findlingen, die Menschen in der Urgeschichte für ihre rituellen Handlungen errichteten. Man denke zum Beispiel an hiesige Großsteingräber oder Steinkreise wie Stonehenge in England. Westerhuis wirft damit die Frage auf, welche künftigen Ruinen wir wohl hinterlassen werden. Wie bilden wir unseren eigenen Untergang ab?
Diese neugierige Haltung kennzeichnet Westerhuis, die in ihren Arbeiten die Beziehung zwischen Mensch, Mythos und Technologie untersucht. Technologische Revolutionen haben das Verhältnis von Mensch und Welt seit dem 18. Jahrhundert radikal verändert, denn sie machen es leichter, den Planeten den Wünschen des Menschen zu unterwerfen: der Mensch als gottgleicher Schöpfer war geboren. Aber was ist sein Haltbarkeitsdatum?
Die Präsentation ist der krönende Abschluss der dritten Ausgabe des Talentpreises Young Grunn Artist, den NP3 und das Groninger Museum ins Leben gerufen haben. Mit dem Förderprogramm bieten sie jungen Talenten eine Plattform.
Zeitgleich mit MEGALITH eröffnet bei NP3 im Mobii auf dem ehemaligen Gelände der Groninger Zuckerfabrik die Ausstellung Club Le Lola von Jurjen Galema, die bis zum 29. Mai zu sehen ist. Galema wurde 2021 zusammen mit Marit Westerhuis für den Titel Young Grunn Artist nominiert. Die Arbeiten von Susanna Inglada, der dritten Nominierten, sind ab dem 12. März in der Gruppenausstellung Voorbij de onschuld im Stedelijk Museum Vianen vertreten. Außerdem nimmt sie vom 25. März bis 30. April an der Biennale Havanna teil.